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Salvador / Brasilien
Die Associação Livre de Moradores de Mangueira (ALMM) in Salvador da Bahia, Brasilien existiert mittlerweile seit offiziell 32, inoffiziell seit 40 Jahren. In dieser Zeit hat
sich immer wieder viel verändert. Die Mitarbeiter, die Räumlichkeiten und natürlich die betreuten Kinder und Jugendlichen. Nur der Gründer des Projektes ist stets geblieben.
Er wird kommendes Jahr (2007) siebzig Jahre alt und kennt nicht nur jeden im Viertel, sondern kann meistens auch noch eine lustige Geschichte aus dessen Kindheit bei der associação
erzählen.
Aluísio Pereira ist heute viel mehr als der Gründer eines Projektes, dass es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Bewohnern des Viertels durch vielschichtige Hilfe zu einem Weg
der Besserung zu verhelfen. Nach über dreißig Jahren lassen sich bereits viele Früchte dieser Arbeit erkennen. Z.B. ist die Kriminalität deutlich gesunken.
Konkret sieht die Arbeit der ALMM heute folgendermaßen aus:
In einer Grundschule werden 3 -11-Jährige im Sinne des Freiheitstheologen Paulo Freire unterrichtet. Viele dieser Kinder kommen aus den so genannten Palafitas (Pfahlbauten in einer
Meeresbucht), die gleich hinter der Schule liegen. Alle Kinder bekommen in der Schule eine Mahlzeit, eine große finanzielle Entlastung für die Eltern.
Für die Älteren gibt es verschiedene Freizeitangeboten, z.B. Fußball- oder Capoeira-Gruppen (Tanz-Kampf-Sport). Außerdem die grupos de convivência (Gruppen des
Zusammenlebens) für ca. 11-18-Jährige, wo Themen wie ‚Kinderrechte’ oder ‚Jugendkriminalität’ gemeinsam erarbeitet und diskutiert werden. Außerdem
werden Ausflüge, z.B. zum Strand oder in einen Park, organisiert. Auch die Jugendgruppen erhalten jeweils eine Mahlzeit. Das Wichtigste sind aus meiner Sicht allerdings die
regelmäßigen Treffen (einen Abend in der Woche hängen die Jugendlichen nicht bloß in den Straßen herum) und das Erlernen vom Arbeiten in und mit einer Gruppe. Die
Ältesten helfen bei der Betreuung der Jüngeren.
Die PETI ist ein staatlich unterstütztes Programm gegen Kinderarbeit. Die Eltern bekommen Geld vom Staat und dürfen ihre Kinder dafür nicht mehr arbeiten schicken. Die Kinder
werden in der associação betreut. Wegen Geldmangel musste die Betreuung (nicht aber das monatl. Geld für die Eltern!) aussetzen, wird jetzt aber wieder aufgegriffen.
Für die gesamten Bewohner wurde ein Gesundheitsposten mit z.Z. drei Krankenschwestern eingerichtet. Die Behandlung ist kostenfrei und wird umfangreich in Anspruch genommen.
Seit 1998 unterstützen der Eine-Welt-Laden und die Eine-Welt-AG des Cusanus Gymnasiums Erkelenz das Projekt und haben nach einem Besuch 2001 eine Freiwilligenstelle für Abiturienten der
näheren Region, bevorzugt direkt aus der AG, eingerichtet. Der Freiwillige wird je nach Bedarf und Fähigkeiten eingesetzt. Normalerweise jedoch im erzieherischen Bereich, also in der
direkten Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Er wird im Viertel untergebracht und lebt also direkt mit den Menschen zusammen. Vor allem soll durch diesen Dienst der Frieden zwischen den
Nationen gestärkt werden, indem Vorurteile abgebaut und ein Zusammenleben und -lernen und letztlich ein Geben und Nehmen zwischen den Menschen dieser verschiedenen Kulturen stattfindet.
Artikel: Brasilien
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