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Hückelhovener "Volkspumpe" hilft in Brasilien
Die Einführung in Südamerika geht auf die Initiative des Vereins "Eine-Welt-Laden"
Hückelhoven zurück
Bundespräsident Joachim Gauck begegnet in Brasilien einem "Hückelhovener
Kind".
Als
Bundespräsident Joachim Gauck Brasilien im Rahmen des
Brasilien-Deutschlandjahres besichtigte, richtet er sein Augenmerk unter
anderem auf Projekte der Entwicklungszusammenarbeit. Von einem besonders
erfolgreichen Projekt war er sehr beeindruckt: Von der „Bomba d´Agua
Popular“, der BAP, allgemein kurz „Volkspumpe“ genannt.
Ihre Einführung auf dem Südamerikanischen Kontinent geht auf eine
Basis-Initiative aus Hückelhoven zurück. Die ersten drei Exemplare
wurden vom gemeinnützigen Verein „Eine-Welt-Laden Hückelhoven“ auf den
Weg gebracht, finanziert aus Spenden der Vereinsmitglieder und
-Sympathisanten und mit großer Unterstützung durch Mittel des damaligen
„Runden Tisches“ der Stadt Hückelhoven.
Empfänger war das „IRPAA“, das Regionale Institut für angepasste
Kleinbauernlandwirtschaft und Tierhaltung, ein Projektpartner des
Hückelhovener Vereins. Auf dessen Schulungsgelände im brasilianischen
Bundesstaat Bahia wurde eine Pumpe zu Schulungszwecken installiert. Der
Einbau der ersten und weiterer Volkspumpen an geeigneten Plätzen auf
ungenutzten Brunnentiefbohrungen erfolgte durch Wassertechniker des
Instituts.
2001 die erste Pumpe in Betrieb genommen.
Das erste Dutzend der Volkspumpen wurde vorwiegend durch zweckgebundene
Spenden eines großen Brasilienfreundes aus Hückelhoven finanziert, der
auch im Jahr 2001 bei einem Brasilienbesuch an der ersten in der
Caatinga (Buschsteppe) installierten Pumpe selbst gedreht und Wasser
gefördert hatte. Durch Zusammenarbeit verschiedener Organisationen wie
Caritas, Kolping, Misereor und dem Deutschen Entwicklungsdienst nahm die
Entwicklung zu einem Großprojekt ihren Lauf.
Die BAP ist inzwischen weit verbreitet in den verschiedenen
brasilianischen Bundesstaaten im semiariden Nordosten von Brasilien. Sie
rettet Leben besonders in den Trockenperioden der letzten Jahre und auch
wieder in diesem Jahr. Inzwischen fand das BAP-Projekt Aufnahme in das
brasilianische Regierungsprogramm. Bis zum Beginn dieses Jahres - Stand
1. März 2013 - waren 1001 Pumpen in Bahia sowie auch in Pernambuco,
Paraiba Cearä und Piaul installiert. Nachweislich sind davon 28.877
Familien begünstigt. Das bedeutet, dass rund 143.375 Personen sicher mit
Trinkwasser versorgt sind und ihre Kleintierhaltung sowie ihr
Lebensmittelanbau gesichert sind.
Aktuell geplant ist die Finanzierung weiterer 300 Pumpen durch den
brasilianischen Staat und noch einmal 540 Pumpen durch verschiedene
Einrichtungen der Bundesländer. Im Raum Sao Paulo bekam der
Bundespräsident die Gelegenheit, selbst mit einer BAP Wasser zu fördern.
Er begab sich auf das Podest einer Demonstrationsanlage und drehte am
Handrad. Die Arbeitsweise der Pumpe sowie Ursprung und Entwicklung des
gesamten Projektes ließ er sich vom Gründer des IRPAA erläutern.
Kein Tropfen auf den heißen Stein
Hier ist Entwicklungshilfe, oder besser Entwicklungszusammenarbeit,
nicht der sprichwörtliche „Tropfen auf den heißen Stein“. (red)
Quelle:
Super Sonntag Erkelenz - Hückelhoven - Wegberg (So, 23. Jun. 2013 / Seite 6)
Veröffentlichung auf unserer Homepage mit Erlaubnis der SS-Redaktion
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